Oscar Lafontaine

Mittwoch, 21. September 2005

Oscar Lafontaine

lafontaine

Oskar Lafontaine (* 16. September 1943 in Saarlouis-Roden) ist ein deutscher Politiker (Die Linkspartei). Er war von 1985 bis 1998 Ministerpräsident des Saarlandes und von 1998 bis 1999 Bundesminister der Finanzen. Von 1995 bis 1999 war er außerdem Bundesvorsitzender der SPD. Seit 2005 ist Lafontaine Mitglied der WASG.

Ausbildung und Beruf


Oskar Lafontaine besuchte als Internatsschüler (Bischöfliches Konvikt) das Regino-Gymnasium in Prüm (Eifel). Hier erwarb er 1962 die Allgemeine Hochschulreife. Er studierte dann Physik in Bonn und Saarbrücken und beendete sein Studium 1969 als Diplom-Physiker. Das Thema seiner Diplomarbeit war "Züchtung von BaTiO3-Einkristallen". Bis 1974 war er bei der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken tätig, ab 1971 als Mitglied des Vorstandes.

Familie


Oskar Lafontaine ist Sohn des Bäckers Hans Lafontaine und seiner Frau Katharina, sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg.
Lafontaine ist in dritter Ehe verheiratet mit Christa Müller und hat zwei Söhne.

Partei

SPD

1966 trat Lafontaine in die SPD ein, zwei Jahre später 1968 wurde er in den Landesvorstand der SPD gewählt. Von 1977 bis 1996 war er Landesvorsitzender der saarländischen SPD. 1987 wurde er zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Nach seinem Wahlsieg bei der Landtagswahl im Saarland am 28. Januar 1990 (54,4 %) wurde er von der SPD als Kanzlerkandidat und Herausforderer von Helmut Kohl für die Bundestagswahl 1990 nominiert. Im Wahlkampf zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wurde er in Köln-Mülheim bei einem Attentat durch die psychisch kranke Adelheid Streidel am 25. April 1990 durch einen Messerstich nahe der Halsschlagader lebensgefährlich verletzt. Bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 erreichte die SPD nach einem Wahlkampf, der die von Helmut Kohl betriebene schnelle Wiedervereinigungspolitik und die sofortige volle Wirtschaftsunion kritisierte, mit 33,5% der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis seit der Bundestagswahl 1957. Danach zog Lafontaine sich zunächst aus der Bundespolitik zurück, verzichtete auf den ihm angebotenen SPD-Vorsitz und blieb saarländischer Ministerpräsident.

Als Kandidat für das Amt des Bundesfinanzministers gehörte er 1994 zusammen mit Gerhard Schröder der so genannten Troika von SPD-Kanzlerkandidat Rudolf Scharping an. Die SPD verlor die Bundestagswahl 1994 trotz Zugewinnen jedoch mit 36,4 % der Stimmen.

In einer Kampfkandidatur gegen den bisherigen Amtsinhaber Rudolf Scharping wurde Lafontaine dann aber am 17. November 1995 auf dem SPD-Parteitag in Mannheim mit 321 zu 190 Stimmen zum Bundesvorsitzenden der SPD gewählt, der er bis 1999 blieb.

Am 24. Mai 2005 erklärte er in Saarbrücken gegenüber dem ZDF und dem SR seinen Austritt aus der SPD.
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WASG/Linkspartei

Am selben Tag erklärte Lafontaine seine Bereitschaft, ein Linksbündnis bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 zu unterstützen. Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sagte dazu, er sehe ein Linksbündnis aus WASG und PDS als „ganz klare Herausforderung“ für seine Partei an.

Am 30. Mai 2005 gab er sein Parteibuch endgültig zurück und beendete somit auch formal seine Parteimitgliedschaft.

Am 10. Juni kündigte Oskar Lafontaine an, zusammen mit Gregor Gysi für ein "Linksbündnis" aus PDS und Wahlalternative WASG zu kandidieren.

Führungsgremien der PDS und der WASG hatten sich am selben Tag auf ein Bündnis für die geplante vorgezogene Bundestagswahl im September geeinigt. Danach sollen Mitglieder der WASG auf offenen Listen der in Linkspartei umbenannten PDS antreten.

Am 18. Juni trat Lafontaine, gemeinsam mit seiner Ehefrau, der WASG bei. Am 30. Juli wählte ihn die NRW-Landesmitgliederversammlung der Linkspartei in Essen auf den Spitzenplatz ihrer offenen Liste für die vorgezogenen Bundestagswahlen im Herbst 2005.

Er kandidierte ebenfalls für die Linkspartei als Direktkandidat im Wahlkreis 296 Saarbrücken, wo er jedoch mit 26,2 % der Erststimmen hinter Elke Ferner (SPD) und Anette Hübinger (CDU) landete.

1994 sowie von 1998 bis 1999 war Lafontaine Mitglied des Deutschen Bundestages. Zuvor war er von 1970 bis 1975 und von 1985 bis 1998 Landtagsabgeordneter im Saarland.

Er war zuletzt (14. Wahlperiode 1998) mit 56,4 % der Stimmen direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Saarbrücken.

Nach der Bundestagswahl am 18. September 2005 wird er wieder Mitglied des Deutschen Bundestages. Er trat auf der Landesliste-NRW der Kooperation zwischen Linkspartei und der WASG an.


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