Mittwoch, 21. September 2005

Gregor Gysi

gysi

Gregor Gysi (* 16. Januar 1948 in Berlin) ist ein deutscher Politiker (Die Linkspartei.)
Er war von 1989 bis 1993 Bundesvorsitzender der PDS und 2002 Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen des Landes Berlin.

Ausbildung und Beruf

1966 erwarb Gysi sein Abitur auf einer Erweiterten Oberschule (EOS), auf der er gleichzeitig ab 1962 zum Facharbeiter für Rinderzucht ausgebildet worden war. Danach absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin, welches er 1970 als Diplom-Jurist beendete. Ab 1971 war Gysi einer der wenigen freien Rechtsanwälte in der DDR. In dieser Funktion verteidigte er auch Systemkritiker und Ausreisewillige, darunter bekannte Personen wie Robert Havemann, Rudolf Bahro, Bärbel Bohley und Ulrike Poppe. 1976 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. mit der Arbeit Zur Vervollkommnung des sozialistischen Rechts im Rechtsverwirklichungsprozeß. Im Herbst 1989 übernahm er noch vor der politischen Wende in der DDR das Mandat des oppositionellen Neuen Forums. Von 1988 bis 1989 war er Vorsitzender des Kollegiums der Rechtsanwälte in Berlin und gleichzeitiger Vorsitzender der Kollegien der Rechtsanwälte in der DDR.

Familie

Gregor Gysi wuchs in einer kommunistischen Funktionärsfamilie auf. Sein Vater Klaus Gysi arbeitete als Botschafter, Kulturminister und Staatssekretär in der DDR, seine Schwester ist die Schauspielerin Gabriele Gysi.
Gregor Gysi ist in zweiter Ehe verheiratet mit Andrea Gysi und hat drei Kinder.

Partei

Seit 1967 ist er Mitglied der SED (ab 1990: PDS). Als er 1989 in den Blickpunkt der Öffentlichkeit tritt, arbeitete er an einem Reisegesetz mit. Am 4. November 1989 spricht Gysi vor 500.000 Menschen auf der legendären Massenkundgebung auf dem Berliner Alexanderplatz und fordert ein neues Wahlrecht sowie ein Verfassungsgericht. Seine Eloquenz und rhetorische Begabung lassen ihn schnell zu einem der Medienstars des Herbstes werden. Ab dem 3. Dezember 1989 gehörte er dem Arbeitsausschuss zur Vorbereitung des außerordentlichen Parteitages der SED an und wurde am 9. Dezember 1989 zum Vorsitzenden der SED/PDS gewählt - die heute den Namen Linkspartei trägt. Am 16. Dezember 1989 spricht er sich auf dem Sonderparteitag der SED/PDS, für eine Zusammenarbeit beider deutscher Staaten bei voller Wahrung ihrer Souveränität aus. Im Winter 1989/1990 lehnt Gysi als Parteivorsitzender der PDS deren Auflösung mit der Begründung ab, das Eigentum der Partei, viele Arbeitsplätze innerhalb des Apparates und letztlich das milliardenschwere Vermögen retten zu wollen. Bis heute ist nicht restlos geklärt, wie es der PDS unter Gysi gelang, das weit verzweigte Parteivermögen bzw. wie viel davon zu retten. Den Parteivorsitz hatte er bis zum 31. Januar 1993 inne.

Gysi war Spitzenkandidat der Linkspartei in Berlin für die Bundestagswahl 2005 und gewann das Direktmandat im Wahlkreis 85 Berlin-Treptow-Köpenick mit 40,4% Stimmen.

Von März bis Oktober 1990 war er Abgeordneter der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Am 3. Oktober 1990 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestages, aus dem er am 1. Februar 2002 ausschied. Hier war er von 1990 bis 1998 Vorsitzender der Gruppe der PDS im Deutschen Bundestag, dann bis zum 2. Oktober 2000 Vorsitzender der PDS-Bundestagsfraktion.

Von 2001 bis 2002 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Für die Bundestagswahl 2005 kehrte er als Spitzenkandidat der Linkspartei zurück. Er war Direktkandidat für den Wahlkreis Treptow-Köpenick und führte die Landesliste der Linkspartei Berlin an. Bei der Wahl konnte er sich gegene seinen Konkurrenten Siegfried Scheffler von der SPD durchsetzen und erhielt das Direktmandat für den Deutschen Bundestag. Neben Gysi errangen die Berliner Direktkandidaten Petra Pau und Gesine Lötzsch ein Direktmandat für die Linkspartei.


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